Alicja Krauze-Olejniczak (Poznań)

Zwischen ‚literatura austriaca' und ‚Migrationsliteratur': Julya Rabinowich und ihre Herznovelle

 2011 erschien die Herznovelle von Julya Rabinowich – 3 Jahre nach ihrem sehr erfolgreichen Debütroman Spaltkopf (2008), in dem die Autorin offenkundig auf ihre autobiographische Erfahrung der Migration zurückgreift, was die Literaturkritik sofort vermuten ließ, dass die 1970 in St. Petersburg geborene und seit 1977 in Wien lebende Schriftstellerin das Leben zwischen Kulturen zu ihrer künstlerischen Devise erhebt, oder, wie es der Presse-Kritiker Rainer Moritz formulierte, dass sie sich „für die nächsten Jahre bequem in der vom Feuilleton besonders wohlwollend betrachteten Schublade ‚Migrationsliteratur'" einrichtet. Julya Rabinowich entzieht sich aber schnell dieser ungeschriebenen Verpflichtung, nur über Migration und Entwurzelung zu schreiben und als Bezugspunkt für ihr zweites Prosastück nahm sie die Traumnovelle (1925) von Arthur Schnitzler. Die Herznovelle stellt in vielerlei Hinsicht die Paraphrase und Spiegelung der berühmten Novelle dar und lässt Rabinowich als Fortsetzende der spezifisch österreichischen literarischen Traditionen sehen, was im Beitrag verdeutlicht wird.

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