Attila Bombitz (Szeged)

Österreichische Gegenwartsliteratur – ohne Grenzen?

In ihren geschichtlich-poetischen Verwandlungen weist die österreichische Literatur immer wieder neue Herausforderungen auf: kulturelle Techniken, die auch interpretatorische Schwierigkeiten mit sich bringen. Die Gegenwartszene mit Schwerpunkten Österreich-Narrative im Kontext des postmodernen historischen Romans oder Migrationsliteratur im Kultur- wie Sprachwandel oder Erzählen mit Unterhaltungsanspruch sind Phänomene, die nicht nur in der eigenen Tradition, sondern auch im europäischen Kulturgut und den Globalisierungstendenzen entsprechend zu erklären sind. Die Eigennamen der älteren und neueren Autoren der österreichischen Gegenwartsliteratur sind selbst schon Begriffe und sogar rhetorisch geprägte Metonymien geworden. Handke, Jelinek, Menasse, Ransmayr, Glavinic, Kehlmann u. a. bedeuten ein gewisses „etwas", das zwar in der eigenen Literatur verwurzelt ist, aber auch diesseits der übertretenen Sprachgrenzen seine Wirkung tut. Aus diesem Blickwinkel scheint es nicht abwegig, wenn sie auch in Ungarn innerhalb des internationalen Kontexts zu positionierten Autoren werden. Die Positionierung (oder Katalogisierung) fremder literarischer Texte im eigenen Kulturgut ist aber immer eine Frage der jeweiligen Konditionen des literarischen Systems, eine Frage des Dialogs zwischen dem Fremden und dem Eigenen und nicht zuletzt auch der praktischen Literaturvermittlung. In meinem Referat versuche ich nach Schwerpunkten der österreichischen Literatur der letzten zwei Dezennien nachzufragen, mit besonderem Hinblick auf außenperspektivische und systemspezifische Verschiebungen.

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